Schweizer Gondeln erobern die Städte

Seilbahnen haben sich in Südamerika als öffentliches Verkehrsmittel etabliert. Das weltweit längste Netz steht in La Paz. Die Kabinen lieferte der Oltner Hersteller CWA.

Die Strassen von La Paz sind chronisch verstopft. Freie Fahrt gibt es nur hoch über den Dächern. Um dem Verkehrschaos zu entkommen, nutzen täglich Hunderttausende die Seilbahn – auf dem Weg zur Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen. 

33 Kilometer lang ist das städtische Seilbahnnetz der bolivianischen Hauptstadt. Es umfasst zehn Linien mit insgesamt 36 Stationen. Damit ist Mi Teleférico das längste Seilbahnnetz der Welt. Das ungewöhnliche Verkehrsmittel ist aus dem Alltag der Bewohner von La Paz und der angrenzenden Stadt El Alto nicht mehr wegzudenken. 

Die Verlagerung des öffentlichen Verkehrs vom Boden in die Luft hat die Mobilität in der Stadt grundlegend verändert. Wer früher von A nach B wollte, musste in einen der vielen Minibusse steigen. Doch die Strassen sind schmal, der Verkehr zähflüssig, die Busse voll und unpünktlich. Für eine Strassenbahn fehlt der Platz und ein U-Bahnsystem ist aufgrund der vielen Steigungen kaum umsetzbar. Die Seilbahn erweist sich als optimale Lösung: Sie ermöglicht heute ein sauberes, schnelles und sicheres Vorankommen. 

Die 1413 Kabinen, die in La Paz im Einsatz sind, stammen aus der Schweiz. Gebaut hat sie der Oltner Hersteller CWA. Rund 70 urbane Seilbahnen in 38 Ländern hat das Unternehmen bereits realisiert, viele davon in Südamerika und Asien. In Europa verbindet man das Verkehrsmittel bislang eher mit dem Bergtourismus, doch das dürfte sich bald ändern. 2022 hat Paris mit dem Bau einer urbanen Seilbahn begonnen. Die Kabinen dafür liefert ebenfalls CWA.

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